NET-ECU
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ein Hauptgrund für höhere Real-Driving-Emissionen sind die deutlich höheren Dynamikanteile im realen Fahrzeugeinsatz im Gegensatz zu denen in den derzeit verbindlichen Fahrzyklen. Trotz aufwändiger Abgasnachbehandlungssysteme stellt die fehlende Prädiktion des Fahrprofils eine große Herausforderung für die emissionsoptimale Motorregelung dar. Gleichzeitig steigen die Anzahl von Umgebungssensoren und der Grad der Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umwelt (V2X) aufgrund von Sicherheits- und Komfortfunktionen zunehmend an.
Die Idee des Projekts ist es, die vielfältigen neuen Sensorinformationen und Vernetzungsmöglichkeiten auch dem Motorsteuergerät zur Verfügung zu stellen, um so die Vorteile einer prädiktiven Motorregelung in Bezug auf Verbrauchs- und Emissionsreduktion zu nutzen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden
Das hier verfolgte Projekt stellt einen ersten Schritt zur vorwettbewerblichen Potenzialermittlung durch unabhängige Entwickler dar. Gleichzeitig soll ein Werkzeug in Form eines frei programmierbaren Steuergeräts mit zugehöriger Algorithmen-Toolbox geschaffen werden. Hierdurch sollen zum einen die Informationen der unterschiedlichen Domänen Antrieb, Sicherheit und Komfort miteinander verbunden und zum anderen die erweiterten Teile einer nun vernetzten Motorregelung berechnet werden.
Im Ergebnis entstehen so Know-How und ein Werkzeug für die Entwicklung vernetzter Motorsteuerungs-Algorithmen, welches die Projektpartner in zukünftigen Projekten mit den einzelnen Fahrzeugherstellern, vermarkten können. Für dieses Ziel hat sich mit VEMAC, RWTH und FEV ein optimales Konsortium gefunden, was die notwendigen Hardware- und Softwareteile erstellen kann, diese mit den erforderlichen, theoretisch fundierten Regelungen zum Einsatz bringen kann und darüber hinaus durch eine weltweite Präsenz in die breite Anwendung bei Zulieferern, Forschungseinrichtungen bis hin zu Fahrzeugherstellern tragen kann.